• RalfWausE@discuss.tchncs.de
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    5 months ago

    Dafür muss man nicht nach Meck-Pomm, dafür reicht schon die hessische Pampa wo ich lebe:

    Alles etwas ranzig, alles etwas heruntergekommen, alles irgendwo zwischen 80er und 21. Jhd.

    Es gibt eine kleine - natürlich etwas baufällige - Grundschule im Ort, einen neuen Kindergarten (natürlich evangelisch!) und zu den Schulzeiten fährt ein Bus die älteren Kinder in die nächstgelegene Klein(st)stadt. Einen Bahnhof (natürlich heruntergekommen) gibt es, die dazugehörige Strecke seit ~30 Jahren nicht mehr.

    Du hast die Arztpraxis wo die Netzwerkkabel mit Panzertape an der Wand verlegt sind und die Einrichtung wie vom Sperrmüll aussieht… aber die Leute sind motiviert und “echt”, die Terminverwaltung und Patientenakten werden wie vor 30 Jahren auf Papier geführt - aber es gibt Videosprechstunden.

    Du hast den kleinen Bäcker ums Eck von dem du weißt, dass er nur jeden 10. Kunden über die Kasse abrechnet… aber dafür noch echte Handwerksarbeit aus dem uralten Backofen abliefert.

    Du hast die gleichen Spritties und “Assozialen” wie in dem Artikel… aber die meisten von den auf den ersten (und zweiten) Blick unangenehmen Gestalten würden für den Nachbarn das letzte Hemd geben.

    Du hast die kleinen Firmen die mit teilweise faszinierend antiker Technik arbeiten (ich habe bei meinen Kunden einen Tierarzt der noch einen Commodore PET für alles nutzt), bei der Metallerwerkstatt ums Eck wird in 3. oder 4. Generation noch mit den Maschinen gearbeitet die irgendwann in den 50ern angeschafft wurden etc.

    Es ist alles irgendwie wie in einem 3. Welt Land, aber ich liebe es und würde immer wieder hierhin zurück kommen.